Ein Besuch auf der Reise darf natürlich nicht fehlen. Es ist schön, die Gesichter persönlich zu sehen und nicht nur auf dem Handybildschirm. Am meisten freut man sich auf die Umarmungen, das fröhlich Beisamensitzen und den Austausch über die letzten Monate. Nach intensiven Überlegungen fiel die Wahl auf das kleine Örtchen Gujan-Mestras, was sich als eine wirklich gute Entscheidung erwies.
Da wir unsere Abfahrt aus Tarifa etwas hinauszögerten, hatten wir insgesamt nur drei Tage, um pünktlich in Bordauxe am Flughafen zu sein. Auf dem Weg bekamen wir noch einen Reisetipp von Justus, und so führte unsere Fahrt vom südlichsten zum nördlichsten Punkt Spaniens. An einem Tag legten wir beeindruckende 963 Kilometer zurück. Wir kamen am Pozo Azul, übersetzt „Blauer Brunnen“, an und konnten unseren Augen nicht trauen. Eine wunderschöne, kleine Quelle, aus der ein kleiner Fluss entspringt und nach kurzem Lauf in den Fluss „Rudon“ mündet. Vor dem Fluss entdeckt man einen klaren, türkisfarbenen See. Das besondere daran ist, dass in dem Felsen dieser See einige Meter weiter erstreckt und eine Unterwasserhöhle entsteht. Man kann dort ein wenig erkunden, die Natur genießen und auch in das eiskalte Wasser tauchen. Nach einer ruhigen Nacht, der eiskalten Erfrischung und einer großen Reisegruppe von Gänsegeiern traten wir unsere letzten 480 Kilometer an. Schwupps, waren die Tage auch schon wieder um und wir konnten Fynn´s Familie in die Arme schließen. Unsere Tage waren immer reichlich gefüllt, denn die Umgebung hat viel zu bieten. Wir besuchten die berühmte „Dune de Pilat“, die zwischen einem Wald und der Atlantikmeerküste liegt. Sie ist mit 110 Metern Höhe, circa 2,9 Kilometern Länge und 600 Metern Breite die größte Wanderdüne Europas. Schon verrückt, wenn man sich überlegt, wie unter der Einwirkung von Wind sich die ganzen Sandkörner weiterbewegen und die Düne wandern lassen. Pro Jahr bewegt sich die Düne um 1 bis 5 Meter auf den umliegenden Wald zu. Aber eins sag ich euch: Zieht eure Schuhe aus! Es ist wesentlich einfacher, barfuß durch Dünen zu laufen und viel angenehmer.
Gujan-Mestras ist umgeben von Naturschutzgebieten und unsere Ausflüge gingen natürlich auch in die Natur. Wir haben gemeinsam viele Blumen, Bäume und Vögel bestimmt, Ebbe und Flut der Atlantikküste beobachtet und das halbwegs gute Wetter genossen.
Bei unseren Recherchen, welche Sehenswürdigkeit oder Attraktion wir besuchen könnten, stießen wir auf ein altes Schloss. Dort konnten wir das gesamte Gelände besichtigen und mit einer Führung, die es nur auf französisch gab, auch das Innere des Schlosses bestaunen. Dieses gesamte Land war 700 Jahre lang im Besitz der Familie Montesquieu. Es gibt auch noch einige Gemälde der Familienmitglieder. Das war ein sehr informativer Ausflug, aber alle Details jetzt zu schreiben, wäre wahrscheinlich langweilig.
Ein Besuch der Stadt Bordaux durfte natürlich nicht fehlen. Sie ist sehr schick mit ihren alten Gassen, Gebäuden und es gab viele Antiquitätenläden, an denen wir nicht vorbeigehen konnten. Die Parkanlagen sind wunderschön gestaltet mit den verschiedensten Bäumen, Blumen und die Babyenten waren auch schon unterwegs.
Dann hatten wir vier Vorhaben:
Nummer 1: Im Atlantikwasser schwimmen gehen, dass war großartig. Beim erste mal war das Wasser sehr kalt, aber umso länger man drin blieb, desto angenehmer wurde es und man konnte einige Minuten aushalten.
Nummer 2: Einmal im Leben Austern probieren und danach nie wieder. Nicht so unser Fall. Ich will das jetzt nicht weiter vertiefen. 😀
Nummer 3: Eine lokale Kneipe besuchen und Franzosen kennenlernen. Im Monkey Pub wurden all unsere Erwartungen erfüllt. Wir lernten die Barkeeperin kennen, durften mit Franzosen Billard oder Kicker spielen und hatten alle Abende einfach eine schöne Zeit mit den Bewohnern dort.
Nummer 4: Die verschiedensten Käse- und Weinsorten probieren. Dafür haben wir unterschiedliche Käse- und Weinsorten eingekauft und uns abends zusammengesetzt gequatscht, gespielt, getrunken und gegessen. Es ist erstaunlich, wie viele verschiedene Sorten es in diesen beiden Bereichen in Frankreich gibt. Einen Tag besuchten wir auch ein Weingut, das sehr schön gestaltet war und richtig leckeren, aber auch teuren Wein verkaufte.
Zum Schluss möchten wir Danke sagen. Schön, dass ihr uns während unserer Reisezeit besucht habt. Es war eine wunderbare Zeit, und wir haben jeden Moment mit euch genossen. Wir freuen uns auf den nächsten Besuch.