Unsere Überfahrt von Mallorca war erfolgreich, diesmal wurden wir besser eingewiesen und es gab Schlafsessel, in denen man sich etwas entspannen konnte. Gegen Abend fuhren wir in den Hafen von Valencia ein und suchten uns in der Nähe einen Stellplatz. Wir standen direkt am Strand und blieben für drei Tage, denn von dort konnten wir Unternehmungen starten.
Einen Tag fuhren wir mit dem Bus nach Valencia und begannen unsere Stadttour an einem modernen Platz. Einige futuristisch wirkende und architektonisch interessante Gebäude wurden hier erbaut. Dort kann man die verschiedensten Attraktionen erleben, zum Beispiel steht dort das Wissenschaftsmuseum, in dem man Experimente bestaunen kann. Oder man besucht das Planetarium, wo unter anderem auch Filme gezeigt werden. Andere Gebäude werden für Events genutzt.
Am Abend werden die Gebäude in den unterschiedlichsten Farben angestrahlt und spiegeln sich im Wasser. Die umliegenden Treppenstufen und Brunnen sind mit weißen Mosaiksteinen bestückt und lassen den Platz schimmern. Ziemlich spannend, welche Vorstellung ein Künstler/ Architekt haben muss, sich dieses Spektakel zu entwerfen.
Das ist aber nur ein kleiner Teil der Stadt, umso weiter man ins Zentrum gelangt, desto mehr kann man die Geschichte Valencias kennenlernen. Dazu gehört die Kathedrale, sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und in den vielen Jahren öfter umgestalten. Immer wieder unvorstellbar, wenn man bedenkt wie lange die Menschen an so einem Objekt getüftelt haben. Dazu kommt die akkurate Arbeit der Figuren, Bögen und Gemälde.
Zu der traditionellen Kultur gehören Stierkämpfe, Mensch gegen Tier. Dafür wurden mehrere Arenen erbaut, unter anderem auch in Valencia. Die „Plaza de Toros de Valencia“ ist ein rundes Gebäude, was mit dem Ablauf der Kämpfe zu tun hat. Aufgrund des Tierschutzes sind diese heute sehr umstritten, doch leider will die Mehrheit der Spanier nicht auf die Tradition verzichten. Wir unterstützen öffentliche Tierquälerei nicht und positionieren uns klar gegen Stierkämpfe.
Nebenan befindet sich der Hauptbahnhof, der ebenso mit seiner Architektur beeindruckt. Dieser wurde 1917 als Kopfbahnhof in Valencia erbaut und stellt noch heute eine Bahnverbindung zu Barcelona her. Wir kamen leider nicht rein, da der buntverzierte Bahnhof restauriert wird.
Zum Abendessen landeten wir in einer Pizzeria, man bekommt dort sehr kleine Portionen. Das ist jedoch sehr attraktiv, denn man kann einfach gleich verschiedene Pizzen essen. Du kannst sie dir entweder selbst belegen oder eine Überraschung wählen. Dieser Laden hat uns sehr gefallen und so fuhren wir, mit gefülltem Magen wieder zu Barlu.
Ein Ausflug in die Natur darf natürlich nicht fehlen. In der Nähe gibt es nämlich ein großes Feuchtgebiet, wo Reis angebaut wird. Wusstet ihr das in Europa Reis angebaut wird? Wir hörten zum ersten Mal davon. In Spanien ist es die wichtigste Beilage. Bei fast allen kulinarischen Gerichten gibt es Reis, eins das jeder kennen sollte ist Paella.
Die Felder liegen um den l´Albufera-See, welcher unter Naturschutz steht und die Wahrscheinlichkeit, spannende Vögel anzutreffen, ist damit hoch.
Wir erkundeten die Landschaft, doch es war leider nicht so leicht. Viele Wege waren versperrt und wir mussten hauptsächlich auf einer befahren Straße laufen. Aber wir sahen die Bewässerungskanäle mit denen die Felder gerade im Februar trocken gelegt werden, um sie zu pflügen und zu düngen. Die Kurreiher, Sichler, Stare, Bach-, Schafstelzen und Möwen fanden dort einiges zum Naschen. Es war eine große Ansammlung von unterschiedlichen Vogelarten. Es ist schon lustig, wenn alle Vögel aufschrecken, weil die Bauern durch den Schwarm pflügen und hinter ihm alle wieder landen. Wir saßen dort eine Weile, genossen ein Picknick und beobachteten das Specktakel. Einige Felder standen noch unter Wasser, dort wird dann im Sommer der Reis wachsen und ein Drittel von Spaniens Bedarf decken. Unserer eigentliches Ziel zum großen See, haben wir leider nicht erreicht.
Da der Stellplatz sehr überfüllt war, brauchten wir mal ein bisschen Ruhe und fanden, in den Bergen bei Navarres, einen vielversprechenden. Wir landeten, direkt an einem Stausee bei einer aufgeschlossenen, jungen und dynamischen Argentinierin. Die Auffahrt gestaltete sich etwas schwierig und Barlu hat seinen ersten Kratzer erlitten. Ein Olivenbaum wollte uns nicht vorbeilassen, ohne seinen Tribut zu zollen. Aber das sollte zu vercraften sein (Wortwitz). Dafür hatten wir eine großartige Aussicht und spannende Natur. Hier gibt es einige Wasserfälle, die wir auf unseren Ausflügen erkundet haben. Sehr beeindruckend, was Schwerkraft und Wasser für ein Phänomen erschaffen. Die Wege waren, wenn auch mit viel Auf und Ab, sehr angenehm. Es ist hier sehr trocken und nach Erzählungen unserer Gastgeberin hat es dort seit neun Monaten nicht geregnet. Aus diesem Grund wachsen vor allem Kiefern und Heidekrautgewächse. Zu dieser Jahreszeit entdeckt man viele Kiefernprozessionsspinner, sie hängen in gewebten Beuteln an den Kiefern, werden immer schwerer, da sie sich satt fressen und werden dann von Windböen davongetragen. Sie kriechen anschließend in Reihe über den Boden. Dieses Verhalten nennt sich Prozession. Gerade Hundebesitzer müssen aufpassen, weil es für Hunde tödlich sein kann. Bei Menschen können sie allergische Reaktionen auslösen, also immer Augen auf und Vorsicht. Es gibt schöne, aber dennoch gefährliche Tiere in der Natur.
Mit unserer Gastgeberin kamen wir oft ins Gespräch und sie gab uns einige Tipps, welche Orte wir an der spanischen Küste noch besuchen sollten. Also fuhren wir wieder Richtung Küste, um Dénia, Xábia und Altea zu besichtigen. Alle drei sind hübsche, mehr oder weniger kleine Küstenstädte. Die Spanier wohnen direkt nebeneinander, alle Häuserreihen glänzen weiß oder bunt. Sie sind alle unterschiedlich geschmückt, mal mit Blumen oder auch schöner Malerei. Davor stehen oft kleine Stühle und Tische, einige Straßen sind mit Geschäften gefüllt, andere wiederum mit Restaurants.
In Dénia befindet sich eine Burganlage, dessen Geschichte bis ins 11. Jahrhundert zurück geht. Castillo de Dénia ist zu einem Archäologischen Museum geworden, denn in seiner Architektur wurden verschiedenste Epochen vereint. Es wurde viel restauriert und man bekommt einen guten Überblick, welche Teile in den verschiedenen Epochen erbaut wurden. Da die Burg auf einem Felsen steht, hat man einen schönen Blick über die Hafenstadt. Diese Stadt hat uns am meisten gefallen.
In Xábia liefen wir zum Cap de Sant Antoni und auf unserem Weg fanden wir noch eine Höhle. Durch eine Klettereinheit konnten wir die Höhle erreichen und dann die Aussicht genießen, aufs endlose Meer. Fynn reicht diese Aussicht noch nicht und da wo wir übernachteten, konnte man auf einen Berg schauen, den Montgó. Damit hatten wir unser Ziel und wir bestiegen den Berg. Der Aufstieg hat richtig Spaß gemacht und die Aussicht war großartig, man kann über die Häfen von Dénia und Xábia schauen. Der Abstieg hingegen war nicht so schön, aber wir sind sicher bei Barlu gelandet.
Nach den süßen Städten verschlug es uns wieder in die Natur und wir konnten wieder einige tolle Vögel beobachteten. Dazu aber im nächsten Beitrag mehr.
Bis bald
Hallo Ihr Lieben
Euer Reiseblog und die Fotos sind wie ein Kurzurlaub. Danke dafür und weiterhin gute Fahrt
Beste Grüße von uns 3en us Kölle
Ach das freut uns sehr. Bald kommt auch schon der nächte. ich komme gar nicht hinterher mit dem Schreiben.
Liebe Grüße Leo und Fynn <3