Nachdem wir Paris verlassen hatten, war der eigentliche Plan, in den Bergen wandern zu gehen, denn nach einem Stadtbesuch sind wir etwas ausgelaugt von den vielen Menschen. Die Fahrten durch das Gebirge waren sehr aufregend. Bei Gegenverkehr wurde es immer etwas spannend, wer weicht wem aus und dann kommt der Regen dazu, die Straßen sind rutschig. Die Natur ist atemberaubend und am liebsten wollen wir die Bergluft schnuppern, aber der viele Regen lässt es einfach nicht zu.
Naja, nach ein paar Tagen im Zentralmassiv von Frankreich hatten wir die Schnauze voll. Wir wollen endlich mal draußen sitzen können und die Sonne genießen. Also ging es ab an die Mittelmeerküste von Frankreich, dort ist es angenehm warm und aufs Wasser schauen hat auch was. Über eine Wohnmobilapp kamen wir bei Jim und seinen Freunden unter, ganz wundervollen Franzosen. Bei unserer Ankunft haben wir eine kleine Einweisung bekommen, wo wir alles finden. Wir haben uns mit Händen und Füßen verständigen müssen, aber das hat ganz gut geklappt. Denn die Menschen hier können nur französisch und ja, wir wissen , dass es andere Meinungen gibt. Aber wir haben bis jetzt nicht die Erfahrung gemacht, dass sie nicht mit uns sprechen wollen, sondern viele können es einfach nicht. Sie sind alle äußerst freundlich und hilfsbereit. Am meisten haben wir uns über die Außentoilette und die Dusche gefreut. Man lernt zu schätzen, was wir heute alles haben können. Da wir fünf Stunden unterwegs waren, passierte an dem Abend nicht mehr viel, außer duschen und essen.
Am Frühstückstisch sprachen wir über die nächsten Tage, Wochen und uns wurde klar, wir wollen mal zwei Wochen an einem Ort verweilen. Sport treiben, lesen, baden, chillen und Weihnachten hier verbringen. Und somit entstand ein Alltag am Strand. Die Sonne genießen, abschalten und sich fit fühlen. Fynn hat seinen ersten Wiedehopf entdeckt und Barlu konnte auch mal von dem ganzen Sand befreit werden.
Zwischendurch haben wir mal den Ort gewechselt und uns für eine kurze Zeit von Jim verabschiedet. Einen Tag mit Erledigungen zu füllen ist nicht schwer. – tanken, einkaufen und einen Stellplatz suchen. In der Nähe des Strandes fanden wir einen günstigen Wohnmobilstellplatz, bei dem Wasser und Strom inklusive war. Die Natur soll hier sehr spannend sein, aufgrund des salzhaltigen, flachen Sees, welcher Flamingos beherbergt. Sie waren auch nicht schwer zu entdecken. Völlig perplex blieben wir stehen und betrachteten diese einzigartigen Vögel – niemals hätten wir damit gerechnet. In unserem Buch stöbernd, fanden wir heraus, dass hier Rosaflamingos sitzen,stehen,schwimmen und der See ihnen perfekten Lebensraum bietet. Da waren sie, direkt vor unserer Nase. Mit ihrem großen Schnabel suchen sie Unterwasser nach Nahrung und ihr Federkleid spiegelt sich im Wasser. Toll !!!
Wir entscheiden uns, den Sonnenuntergang zu betrachten, so wie jeden Abend der letzten paar Tage. Ich packte meine Kamera ein. Mein Ziel, vielleicht ein klein wenig näher an einen Flamingo zu kommen. Fynn habe ich am Strand abgesetzt und bin los gestapft. Tatsächlich bin ich näher an einen Flamingo geschlichen und uns trennten vielleicht 15 Meter. Man soll Tiere nicht in ihrem Umfeld stören und deshalb auch mit viel Vorsicht an die Sache gehen. Es hat so viel Freude bereitet, dieses Tier bei seinen Verhaltensweisen zu beobachten und nebenbei noch zu fotografieren. Mit einem strahlenden Lächeln kam ich zu Fynn zurück, ließ mich in unsere Bank fallen und genoss die Aussicht. Den Sand zwischen den Zehen, das Rauschen der Wellen und eine wunderschöne Aussicht aufs Nichts. Bis Fynn mit ausgestrecktem Arm sagte: „Schau mal da hinten schwimmt etwas!“. Es sind mehrere Flossen, die aus dem Wasser ragen und direkt an der Küste entlang schwimmen. Nach ein paar Fotos, identifizierten wir ein Trupp Delfine auf der Durchreise. Nichts ist perfekter, als so einen Tag zu beenden und sich auf morgen zu freuen.
Denn da starteten wir eine Wanderung auf der Suche nach Vögeln und was wir da alles sichten durften, kann ich hier alles gar nicht aufzählen. Aber unser Logbuch füllte sich mit weiteren Tierbeobachtungen. Eines der tollsten Sichtungen war natürlich der große Trupp von Rosaflamingos, die in der Sonne gemütlich ihre Mittagsruhe genossen, aber leider durch den ein oder anderen Hund, der nicht an der Leine war, aufgeschreckt wurden. Nicht so schön, dass Hundebesitzer sich nicht an Regeln halten können. Dann trafen wir auf unserer Tour mehrmals einen Eisvogel, der über einen kleinen Fluss gleitete und durch sein bezauberndes Federkleid auf sich aufmerksame machte. An der teils mit Schilf bewachsenen, steinigen Uferkante saßen viele schreckhafte Silberreiher, Rebhühner flitzten über die Felder und Greifvögel waren auf der Suche nach Nahrung. Viele andere Individuen trafen wir bei unserer Wanderung.
So verging unsere Woche auch im Nu. Da wir wie Ölsardinen in der Büchse neben anderen Wohnmobilen standen, war es etwas schwierig die Außendusche zu benutzen und wir fragten nochmal bei Jim an. Wir hatten Glück, sie sagten zu und nachdem wir Wäsche gewaschen hatten, ging es nochmal auf den Hof. Dort passierte nicht viel. Unsere Routine setzte sich fort und so langsam fühlen wir uns richtig angekommen im Vanlife. Kurz vor Weihnachten reisten wir wieder ab, aber nicht ohne tschüss zu sagen. Wir packten eine Tüte mit Kleinigkeiten von zu Hause und bekamen ebenfalls ein Tütchen mit Geschenken. Wie ein kleines Weihnachten. Es war schön sich gegenseitig eine Freude zu machen. Das fehlte uns etwas und so machten wir uns auf den Weg zu einem neuen Abenteuer.
In jedem Land wollen wir einmal essen gehen und in Frankreich haben wir das noch nicht erledigt. In Béziers, ein Ort vor der Küste, fanden wir ein Restaurant – „La Table de Jean“. Leider gab es dort nicht unser gewünschtes Gericht – Schnecken – aber das war nicht so schlimm. Denn dort es gab ein hervorragendes 3 Gänge Menü mit einer Flasche Rotwein. (Gerichte findet ihr im Fotoalbum) Das sehr freundliche Personal bemühte sich, englisch zu sprechen und nahmen auch Fynn´s Nussallergie besonders ernst. Mit einem gesättigtem Magen schlenderten wir durch die Altstadt, hier ein Weihnachtsmarkt, dort ein Weihnachtskonzert und eine kleine Party mit jungen Menschen. Die Musik hat uns nicht gefallen, weswegen wir mit einen jungen Mann in eine Bar gegangen sind und dort Bier getrunken haben. „Etwas“ angeheitert vielen wir in unser Bett. Der nächste Morgen war etwas schwierig, denn einen Kater hatten wir lange nicht mehr.
Weihnachten haben wir am Meer verbracht und tatsächlich nichts besonderes gemacht. Wir hatten zu zweit ein paar schöne Feiertage und genossen jede Zeit.
Nun sind wir auf der Fähre nach Mallorca. Da wartet unsere Familie auf uns, denn wir wollen gemeinsam Silvester feiern. Wir wünschen allen einen guten Rutsch und macht nicht so dolle. Bis dann.
P.S. Tut unserer Natur und eurem Geldbeutel etwas Gutes und lasst das Knallen sein.
Ihr herzallerliebsten Menschen, erst auf WhatsApp, jetzt hier. Schon mal überlegt nach eurer Reise, die hoffentlich noch ganz lange dauert, ein Reisebuch raus zu geben
Es macht Riesenspaß über eure Erlebnisse zu lesen und sind immer gespannt welche Abenteuer euch als nächstes erwarten. Und stimmt, Franzosen sind sehr nett. Viel Spaß in Spanien, kleiner Tipp, Andalusien ist wunderschön und Barcelona.