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Zuhause ist kein Ort, sondern ein Gefühl von Geborgenheit

Ein neues Zuhause zu finden, ist nie leicht. Es bedeutet, sich mit vielen Gedanken und Gefühlen auseinanderzusetzen, sich zu fragen, was wirklich wichtig ist. Für mich war es ein Prozess, in dem ich immer klarer erkannt habe, dass ich nicht unbedingt mehr Platz brauche – sondern einen Ort, an dem ich mich selbst wiederfinden kann.

Die Zeit im Camper hat mir gezeigt, wie befreiend Minimalismus sein kann. Mit weniger Besitz fühlt sich das Leben leichter an, und ich hatte endlich den Überblick über mein Hab und Gut. Ich brauche keine hundert Kleider, meistens ziehe ich ohnehin nur meine Lieblingsstücke an. Diese Erkenntnis hat in mir den Wunsch geweckt, bewusster mit den Dingen umzugehen, die mich umgeben. Ich möchte meinen Besitz auf das Wesentliche reduzieren, auf das, was mich inspiriert und bereichert. Dazu gehören zum Beispiel meine Nähutensilien. Sie sind ein Symbol meiner Kreativität, eines Teils von mir, den ich weiter entfalten möchte.

Hier auf dem Streithof habe ich diesen Ort gefunden. Einen Ort, an dem ich ich selbst sein kann. Wo ich wachsen und heilen darf, ohne mich verstellen zu müssen. Es ist ein Ort, der Raum gibt für Entwicklung – nicht nur äußerlich, sondern vor allem innerlich.

Zum ersten Mal in meinem Leben lebe ich mit mehreren Menschen zusammen. Das ist für mich eine neue Erfahrung, die mit Herausforderungen, aber auch mit Chancen verbunden ist. Jeder von uns bringt seine eigenen Vorstellungen, Fähigkeiten und Träume mit und doch haben wir ein gemeinsames Ziel: einen Ort zu gestalten, an dem sich alle wohlfühlen können.

Für mich bedeutet das, meine Wünsche und Bedürfnisse klar zu äußern – auch wenn mir das nicht immer leichtfällt. Oft habe ich Angst vor Ablehnung, wenn ich meinen Standpunkt vertrete. Aber genau deshalb bin ich hier: Ich möchte lernen, für mich einzustehen und gleichzeitig offen für die Perspektiven der anderen zu bleiben.

„Zuhause“ ist für mich mehr als ein physischer Ort. Es ist ein Gefühl von Geborgenheit, Vertrautheit und Sicherheit. Es entsteht dort, wo ich ankomme – bei mir selbst und bei den Menschen, die mich umgeben. Dieses Gefühl ist nicht an eine Adresse gebunden, sondern daran, wie ich lebe und was ich daraus mache.

Ich träume davon, irgendwann einen Hof zu haben, auf dem mehrere Menschen und Familien zusammenleben. Einen Ort, der uns verbindet, wo wir uns gegenseitig unterstützen und vielleicht sogar als Selbstversorger leben. Die Idee, eigenes Gemüse anzubauen, macht mir Freude. Mich mit Beeten zu beschäftigen, die Natur zu beobachten und zu lernen, wie Pflanzen sich ergänzen, gibt mir das Gefühl, etwas Echtes zu schaffen.

Hier auf dem Streithof darf ich genau das ausprobieren. Ich bin umgeben von Menschen, die wie ich nach Heilung und Wachstum streben. Jeder von uns hat sein eigenes Päckchen zu tragen, aber wir helfen uns gegenseitig, diese Last ein Stück leichter zu machen. Es gibt Raum für ehrliche Gespräche, für gemeinsames Gestalten und für die Freiheit, einfach zu sein.

Dieser Ort ist für mich mehr als ein Zuhause. Es ist ein Neuanfang, eine Einladung, alte Muster zu durchbrechen und mich selbst besser kennenzulernen. Hier darf ich heilen, lernen und wachsen. Und zum ersten Mal seit langer Zeit fühle ich mich angekommen – bei mir selbst und in der Welt, die ich mit anderen teile.

One Comment

  1. Biggi,Rowaldt und Sina Biggi,Rowaldt und Sina

    Hallo Leo, es ist sehr schön, mitzuerleben wie dein Leben sich weiter entwickelt. Wo befindet sich der Streithof? Wir wünschen dir alles erdenklich Liebe und viele wundervolle Momente mit ebenso tollen Menschen. Vielleicht schaffen wir mal miteinander zu telefonieren und aktuell zu schnacken. Ein schönes Wochenende und liebe Grüße von den Kölnern

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