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Urlaub am Steinhuder Meer

Als das Paket endlich in unseren Händen war, konnte Fynn erfolgreich die freien Stellen dämmen und die Einrichtung wieder anbauen. Doch leider müssen wir noch auf ein weiteres Päckchen warten und da wir wussten, dass dauert noch einen Moment, haben wir uns dazu entschieden einen Ausflug zu machen.

Wir dachten, wir hätten unseren letzten Urlaub in unserer Arbeitszeit genommen, aber nach dem ganzen Warten, der Langweile und endlich wieder einen vollständigen Barlu, hat uns die Sehnsucht nach Abenteuer gepackt. Wir müssen hier mal ein paar Tage flüchten, denn den beiden gehen wir auch schon auf den Senkel.

Unser Ziel ist das Steinhuder Meer. Ein beeindruckendes Naturspektakel, welches in der Eiszeit entstanden ist und unterschiedliche Lebensräume für verschiedene Pflanzen- und Tierarten bietet. Neben dem Findlingsgarten in Hagenburg fanden wir einen gebührenfreien Parkplatz für drei Nächte und liefen auf vier unterschiedlichen Touren insgesamt 42,79 Kilometer in unseren Wanderschuhen. Bei unserer Ankunft regnet es weiterhin, aber wir gehen bei jedem Wetter an die frische Luft. Also schauten wir uns gleich mal am Steinhuder Meer und in dem kleinen Städtchen Steinhude um. Dabei begegneten uns viele Silber-, Graureiher und Entenarten. Ab der Hälfte der Strecke wurde das Wetter etwas angenehmer und wir waren fast wieder trocken, doch die letzten Kilometer kam ein Regenguss und starker Wind, somit waren die Klamotten wieder nass. Diese wurden dann im Fahrerhaus über unsere Wäscheleine gehangen. Könnt ihr euch schon mal merken, viel Feuchtigkeit im Auto…

Die nächsten Tage wurde es regenarm und nichts hielt uns davon ab auf weitere Erkundungstouren zu gehen. Erstes Ziel sind die Hagenburger Wiesen, welche landwirtschaftlich genutzt werden und mit reichlich Wasser überflutet sind. Grau- und Blässgänse fanden hier einen Platz, um über den Tag Nahrung und Ruhe zu finden. Ein Nilganspaar konnten wir bei der Nahrungsaufnahme beobachten und ein großer Trupp von Tafelenten amüsierte sich im Hagenburgerkanal. Unsere Ferngläser waren ständig im Einsatz. Die Fasane wurden von Fynn aufgeschreckt und die Hasen am Rande des Weges entdeckt. Zum Abschluss flatterte ein Trupp von Erlenzeisigen über die Felder.

Dann ging es in die Meerbruchwiesen und Moorlandschaften des Steinhuder Meeres. Wir sind keine 10 Minuten gelaufen, da saß auf einem Zaunpfahl ein Turmfalke und ließ sich auch nicht stören, beim Putzen und Umschauen. Leonie konnte mit ihrer Kamera ein paar Schnappschüsse einfangen. Im entfernten Seeadlerhorst war leider keiner zu sehen, aber dafür haben wir fünf Kiebitze gesichtet und eindeutig bestimmen können. Leider waren sie sehr schreckhaft und flogen davon, bevor Leonie wieder ihre Kamera zücken konnte. Eine große Schar Krickenten machte es sich in einem kleinen Tümpel gemütlich und schnatterten nur so vor sich hin. Zum nächsten Aussichtsturm führte uns ein verwunschener Steg und ließ uns die Insel Wilhelmstein betrachten. Auf unserem Rückweg ging unser Blick natürlich nochmal zum Horst und siehe da, ein schwarzer Fleck in weiter Ferne. Doch ließ sich nur vermuten, dass es sich um einen der Seeadler handelt. Noch während wir darüber diskutierten, setzte sich das Tier in Bewegung. Mit den Ferngläsern verfolgten wir den Flug und konnten mit Sicherheit bestimmen, dass das was vor uns auf der Wiese landete, einer der Seeadler ist. Während er gemächlich sein Mahl zu sich nahm, huschte eine andere Gestalt durch unser Guckloch. Was war das? Mit einer grandiosen Drehung landete es ebenfalls auf der Wiese. Die Wiesenweihe verharrte dort aber nicht lange, sondern flog schnurstracks weiter.

Im Toten Moor lernten wir einiges über den Konflikt des damaligen Torfabbaus und denen die das Moor als abwechslungsreichen Lebensraum schützen wollten. In den ehemaligen Abbauflächen musste das Moor durch Trockenheit, Versandung, Kiefern und Birken weichen. In dem sogenannten Moorwald suchen Wintergoldhähnchen, Tannen-, Sumpf-, Schwanz- und Kohlmeisen ihre Nahrung in den Rinden der Bäume.

Dies und vieles mehr durften wir bei unseren Touren beobachten und lernen. Aus ornithologischer Sicht waren das ein paar sehr erfolgreiche Tage und eines unserer Logbücher, welches wir für Kartierung zweckentfremdet haben, füllt sich.

Da auch unserer letztes Paket angekommen ist, können wir endlich los. Aber nein! Nochmals gibt es ein Problem zu lösen. Nachdem wir Waschtag im Hallenbad hatten und die nassen Klamotten wiedereinmal im Auto aufhängen mussten, tropfte es am nächsten Tag im Cockpit von der Decke. Wir haben also die kompletten Dachhimmel abmontiert und was war wohl ??? Kondenswasser, welches nirgendwo hin konnte. Gott sei Dank war von der Dämmung noch etwas da. Fix verklebt, Verkleidung wieder ran, dann ging es doch endlich los. Nach 5 Stunden Fahrt durch Dunkelheit und Nebel kamen wir in Engelskirchen an und übernachteten dort. Weiter verschlug es uns dann nach Bonn, um bei der Eröffnung von CampRepublic´s Werkstatt zu sein. Wir bekamen noch ein paar Tipps und Antworten auf unsere Fragen.

Jetzt stehen wir gerade in der Eifel und schauen mal, was so als nächstes kommt, hoffentlich kein weiteres Wasser. Wir freuen uns auf alle Fälle bald den ersten Grenzübergang zu wagen und halten euch auf dem Laufenden.

4 Comments

  1. Klaus und Silke Klaus und Silke

    Hallo liebe Leonie, hallo lieber Fynn, es ist wirklich schön eure Erlebnisse zu lesen, auch wenn viel Wasser mit im Spiel ist🤔 Aber ihr seid so tapfer und so optimistisch… das kann nur noch besser werden 🙏🍀🍀 Viel Spaß Euch, bleibt gesund und bis zur nächsten Lektüre. Wir freuen uns schon, wieder von Euch zu lesen. LG von Silke, Klaus und Philipp 😘

    • Vielen lieben Dank 😇😇

  2. Micha Micha

    Wenn ich das gewusst hätte, habe hier noch einen handlichen selten benutzten Luftentfeuchter zu stehen. Der sorgt schnell für “Entlastung”.

    • Tatsache haben wir uns jetzt eins geholt 😀

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