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Der erste Grenzübertritt

Nachdem wir in der Eifel die Rurthalsprerre besichtigt haben, wurde es endlich wahr, der erste Grenzübertritt. Doch wohin es uns verschlägt war noch nicht klar.

Wir haben uns viel darüber ausgetauscht, wohin wir als nächstes reisen wollen. Lieber ins Warme, da müssen wir aber viele Kilometer fahren. Oder erst mal ins Nachbarland, Belgien oder Niederlande ? Küste? Kleine Städte Tour?

So richtig leicht fällt es einem nicht. Jeder recherchiert über die jeweiligen Ideen, die wir besprochen haben. Gewisse Städte, Sehenswürdigkeiten und Naturschutzgebiete werden zusammengetragen. Und man muss sich natürlich auch mit den dortigen Regeln für Wohnmobile auseinandersetzten. Ist es erlaubt dort einfach in der Natur zu stehen? Eventuell nur 24 Stunden, z.B. um die Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen? Wir würden am liebsten in der freien Natur ohne Bezahlung stehen. Uns ist bewusst, dass das nicht immer klappen wird. Aber wir werden es weitestgehend versuchen. Nach viel quatschen, recherchieren und überlegen sind wir zu einem Entschluss gekommen. Belgien ein Land was für uns neu ist. Am meisten reizt uns die Küste, eine bestimmte Stadt, ein typisch belgisches Gericht und Draftbier.

Also konnte die erste Grenze übertreten werden, aber das reicht uns nicht. Unser Navigationsgerät schickte uns ein kleines Stück durch die Niederlande und war etwas überfordert mit den vielen neuen Straßen, doch Fynn und Barlu haben das großartig gemeistert. Angekommen in Belgien sind wir viel Landstraße gefahren. Falls es euch mit dem Auto mal dahin verschlagen sollte, fahrt Autobahn. Wir haben für eine Tour von 256 Kilometern sechs Stunden gebraucht, das war ein Ritt und nicht unser Tag. Auch auf der Reise gibt es schlechte Tage. Das ständig schlechte Wetter, die Umstände der Stellplatz suche, mit dem falschen Fuß aufstehen und schon wieder Wasser im Auto, haben den Tag nicht einfach gestaltet. Aber auch dieser geht vorbei und wir sind endlich an der Küste. Da wir dort nicht einfach so frei stehen können und am Abend undercover am Straßenrand standen, verschlug es uns die nächsten zwei Nächte auf einen Campingplatz. Dort konnten wir in Ruhe putzen, werkeln und unsere Dusche ausprobieren. Das Problem am Boiler wurde behoben und bereitet uns bis jetzt keine weiteren Sorgen. Eine Erkundungstour durfte natürlich nicht fehlen und bei unserem Strandbesuch kam die Sonne zum Vorschein. Ein paar Meeresvögel ließen sich blicken und in den Dünen ging es hoch und runter. Es ist durchaus anstrengend in dem feuchten Sand zu laufen.

Zudem durften wir in den Küstenstädten sehr wilde und kuriose Häuserarchitektur betrachten oder wie Fynn sagte: „stilistischen Kauderwelsch.“ Jedem Seins. Wer aber Bock auf Belgiens Küste hat, Leerstand, wo eventuell nur nochmal der Maler rein müsste, haben wir auch entdeckt. So gingen die Tage an der Küste vorbei und unser Tour durch Belgien ging weiter auf der Autobahn.

Nächster Halt ist die wunderschöne Stadt Brügge. Die alten Häuser und Straßen erinnerten uns an die Winkelgasse in Harry Potter. Unser Hauptziel beim Schlendern war der Weihnachtsmarkt, wo es natürlich den ersten Glühwein gab. Aufgrund des Regens zog es uns dann eher in eine schnucklige, rustikale Bar um Bier zu trinken. In einem netten Restaurant fanden wir die regionalen, belgischen Gerichte „Witloof gestoofd“, geschmorter Chicorée überbacken mit einer Käsesoße, sowie „Waterzooi“, eine Gemüsesuppe mit Nordseefisch. Super lecker, können wir nur empfehlen. Zum krönenden Abschluss haben wir 12 unterschiedliche lokale Draft Biere verkostet, sehr anders und nicht ganz unser Fall. Häufig zu süß und komische Kombinationen, so was wie Pfirsich-Mango-Zimt. Doch das ein oder andere schmeckte ganz gut und man kann durch die meist hohen Prozente betrunken werden.

Das war ein kleiner Ausflug in die Stadt, die zwar am Wochenende sehr überlaufen war, aber dennoch Freude bereitet. Den örtlichen Waschsalon haben wir auch gleich in Anspruch genommen und schon den nächsten Grenzübertritt geplant.

Insgesamt ist Belgien ein schönes Land, aber es empfiehlt sich eher mit dem Fahrrad zu erkunden. Die Menschen sind äußerst nett und durchaus interessiert an Reisenden. Das flämische Essen kann sich sehen lassen, hingehen die Jahrhunderte alte belgische Braukultur für uns vom Reinheitsgebot verwöhnte Deutsche doch eher gewöhnungsbedürftig ist.

So langsam kommen wir in Fahrt und eine Routine schleicht sich in unseren Alltag. Es macht Spaß zu reisen, jedoch birgt das Reisen mit dem Wohnmobil doch einige Herausforderungen. Wir bleiben dran und berichten euch regelmäßig unsere Neuigkeiten.

4 Comments

  1. Biggi,Rowaldt und Sina Biggi,Rowaldt und Sina

    Hey ihr Lieben,
    hach wat schön, Belgien……
    Das Bier nicht geschmeckt? Dann hättet ihr in Oostende ins Café Botteltje gehen sollen. 10 Biere vom Fass,viele davon im Kloster gebraut und kein Blödsinn mit Mango (würg).
    Wir sind neugierig, wohin es euch als nächstes hintreibt, habt viel Spaß und alles Liebe von den Kölnern.

  2. Josi Josi

    Hey ihr 2, eure Texte sind richtig schön zu lesen und ich freue mich schon auf mehr davon, mit ganz vielen tollen Bildern. Ich wünsche euch alles Gute für die weitere Reise! Liebe Grüße Josi

  3. Klaus und Silke Klaus und Silke

    Hallo ihr beiden, es ist wunderschön und zugleich sehr interessant zu lesen, wie ihr die neuen Herausforderungen meistert und soooo viel Spaß habt. Wir warten schon auf die nächsten Inspirationen von Euch… bleibt schön gesund🫶

  4. Jennifer Brauer Jennifer Brauer

    Hallo ihr Zwei,
    Vielen Dank für die schönen Berichte. Es macht Spaß sie zu lesen und ich bewundere euren Mut, eine solche Reise zu unternehmen. Ich wünsche euch weiterhin eine gute Zeit, dass alles so wird wie ihr es euch vorgestellt habt und kommt gesund und munter wieder zurück. Jenny und Micha

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