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Unterschiedliche Landschaften

Nachdem wir die Hafenstädte verlassen hatten, fuhren wir Richtung Torrevieja. Dort besuchten wir den Pink Lake und stellten fest, dass die Realität nicht immer den Bildern im Internet entspricht. Zwar war der See leicht rosa, jedoch bei weiten nicht so intensiv, wie es einige Bilder vermitteln. Ihr könnt ja mal googeln. Der Pink Lake erhält seine rosa Färbung durch das Halobakterium, das sich in hoher Salzkonzentration wohl fühlt. In dieser Lagune haben wir ein Gehalt von 320 Gramm pro Liter Wasser. Interessanterweise dient diese Salzlagune dem ertragreichsten Salzabbau Europas. Dennoch würden wir einen Besuch dieses Ortes nicht unbedingt empfehlen, da die Umgebung sehr trist und dreckig ist. Da schaut man sich lieber Bilder im Internet an.

Wir suchten uns etwas außerhalb eine Unterkunft bei einem sehr netten, spanischen Bauern. Zu dieser Jahreszeit gedeihen hier in Spanien zahlreiche Obst- und Gemüsesorten. Bei unserem Gastgeber konnten wir Kürbis, Orangen, Zitronen, Artischocken, Süßkartoffel oder auch Erbsen erwerben. Wir haben natürlich gleich zugeschlagen und brauchen die Leckereien nun nach und nach auf.

In der Nähe des Hofes befindet sich der Naturpark, El Fondo. Mit seinen Salzsümpfen bietet er verschiedenen Vogelarten eine gute Nahrungsquelle. Während unseren Touren durch den Park konnten wir nicht nur Rosaflamingos beobachten, sondern auch viele andere, für uns unbekannte Arten. Einige Vögel konnten wir bestimmen, darunter die Weißkopfruderente, deren markanter blauer Schnabel uns faszinierte. Meist beobachteten wir sie beim Schwimmen oder Schlafen.

Im dichten Schilf versteckte sich die Bekassine, sie war nicht leicht zu entdecken, denn ihr braun-beiges Kleid passt perfekt in die Umgebung. Dadurch kann man sie leicht übersehen. Aber mit etwas Geduld konnte wir sie betrachten und ein Foto schießen.

Zwischen den Rosaflamingos schwammen Löffelenten, Brandgänse, Blässhühner und Zwergtaucher, aber bei den Tauchern mussten wir genau hinschauen, denn da waren noch andere dabei. Sie haben gelbe Büschel an den Augen und sind wesentlich dunkler, die Rede ist von dem Schwarzhalstaucher. Flinke Taucher, die gerne spielen und sich gegenseitig ärgern. Aber auch bei den Blässhühnern musste man seine Augen offen halten, denn unter ihnen waren welche mit kleinen, roten Höckern im Stirnbild. Das sogenannte Kammblässhuhn, welches sich sonst kaum unterscheiden lässt von den Blässhühnern, aber genauso laut gackert.

Ein Blaukehlchen konnten wir hüpfend im Schilf erblicken und seine leuchtenden Farben bewundern. Das blau strahlte uns nur so an, aber es war flink und suchte weiter nach Futter.

Auf Nahrungssuche waren unter anderem auch Stelzenläufer, sie sind die kleinen Störche unter den Vögeln und beeindrucken mit ihren rosafarbenen Stelzen. Sie sind so hübsch, dass wir eine Weile damit beschäftigt waren ein tolles Foto zu schießen und sie einfach nur bei der Nahrungsaufnahme beobachtet haben. Unter ihnen sahen wir auch den Sichlern beim Fressen zu. Sein Schnabel und die Farben faszinieren uns immer wieder.

Die Umgebung ist in kleine Seen aufgeteilt, die mit Schilf bewachsen sind. Es gibt überall Beobachtungshütten und man kann sehr gut in die Habitate blicken. Wir trafen auf den Touren einige Menschen mit ihren Spektiven, Ferngläsern und Kameras. Darunter auch einen Finnen, der uns dabei half einen Greifvogel zu bestimmen. Wie sagte er so schön: „Booted Eagel“, weil er der einzige Greifer ist der Schuhe trägt. Für alle, die sich nun fragen, welcher Vogel gemeint ist, der Zwergadler. Wer tatsächlich unseren Block und Fotoalbum gut verfolgt, weiß das wir schon einen vor der Linse hatten. Wir haben uns mit dem netten Herren noch eine Weile unterhalten, denn er ist auch begeisterter Hobbyornithologe. Aber nun reicht es auch wieder mit Vogelcontent.

Denn als nächstes ging es in die große Stadt Granada. Die Hinfahrt war wirklich sehr spannend, wir sind durch verschiedene Landschaften gefahren. Zum einen ging es durch eine Wüstenlandschaft, dann über eine Art Plateau mit jeder Menge Mandelbäume. Dort öffnet sich irgendwann der Blick auf die schneebedeckte Spitze der Sierra Nevada. Kurz vor Granada fährt man durch eine Felsen- und Klippenlandschaft, welche etwas an einen Canyon erinnert. Hier sieht man, dass die Menschen ihre Häuser in die Felsen gebaut haben. Dann schlengelt man sich noch eine sehr grüne, kleine, aber steile Gebirgskette hinauf und wieder hinab nach Granada. Von der Stadt aus durften wir über der Sierra Nevada ein wahres Naturspektakel betrachten. Eine riesige Lenticulariswolke, die am Himmel schwebte.

In Granada steht die berühmte Festung Alhambra, die von den Mauren erbaut wurde und viele Touristen anzieht. Man sollte vorher Tickets buchen, um diese Paläste und Gärten zu besuchen. Für uns war es leider zu spät, die nächsten freien Tickets gab es erst für Anfang April. Aber in der Stadt kann man durch die alten Gassen schlendern und sich ein wenig in die Zeit zurückversetzten. Dann ging es noch zum Aussichtspunkt San Miquel Alto. Dort konnten wir über die Stadt schauen, die Festung Alhambra bestaunen und den Schnee auf der Sierra Nevada betrachten. In diesem Stadtviertel, Albaicin waren die Gassen sehr hübsch und viel Getümmel. Die Stadt ist voll mit jungen Menschen und richtig coolen Cafés. In einem Jazz-Café waren wir etwas trinken, dass Inventar besteht aus vielen alten Bildern, Kameras und vielem mehr. Wir saßen an einem alten Klavier und haben die Musik genossen. Dann soll man hier in gewissen Bars zu jedem Getränk eine Tapas bekommen. Das haben wir natürlich gleich ausprobiert und landeten in einer kleinen, süßen Bar. Der Kellner war sehr zuvorkommend und organisierte uns nach kurzen Warten einen kleinen Tisch, wir haben zu jedem Getränk ein anderes Tapas erhalten und es war köstlich. Doch zum Abendessen sollte man das nicht machen, denn dann ist man eher betrunken statt satt. Danach gingen wir in einen Technoclub mit vielen netten Menschen und guter Musik. Da wurde unser Tanz- und Musikdurst mal wieder ein bisschen gestillt und wir hatten eine schöne Zeit.

Als nächstes fuhren wir ein kleines Stück zurück, denn wir wollten gerne die einzige Wüste Europas besuchen. Wir waren in der Stadt Tabernas, wo noch alte Filmsets aufgebaut sind. Unter Anderem wurde hier 1968 der Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ gedreht. Vielleicht kennt der ein oder andere den Film. Die Landschaft ist sehr bergig und unglaublich trocken wie man es von einer Wüste erwartet. Der starke Wind vervollständigte die Filmszenerie. Es fehlte nur noch der wehende Strohball. Obwohl die Natur weniger abwechslungsreich war, boten die Felsformationen und Schluchten dennoch eine faszinierende Kulisse. Auf dem Weg begegneten uns Haubenlerchen und sogar wilde Hunde, denen wir lieber aus dem Weg gingen, um sicherzugehen.

Es geht noch ein Stück weiter an der Küste und zwar nach Gibraltar. Da wird es, aber noch einen extra Beitrag geben.

2 Comments

  1. Biggi,Rowaldt und Sina Biggi,Rowaldt und Sina

    Ihr Lieben, mit jeder Menge Spaß Reise ich in Gedanken mit Euch. Du schreibst so anschaulich,dass man sich die Wanderschuhe anzieht und mit euch auf Erkundung geht. Kommt ihr evtl. auch nach Barcelona? Lohnt sich. Viel Kultur (u.a. Das Picasso Museum, am Meer ein sehr interessantes und großes Aquarium usw. Die Kathedrale von Gaudi braucht etwas Wartezeit und viele Lokale mit Tapas und Pinchos. Habt noch jede Menge Spaß und wir wünschen Euch weiterhin wunderbare Begegnungen und Erlebnisse und freuen uns auf die nächsten Reiseberichte
    Mucho besos y bon viaje

    • Hallöchen, danke für die vielen Komplimente. Barcelona ist erstmal nicht das Ziel, da wir etwas hängen geblieben sind an einem Ort. Aber das hört sich richtig toll an und wir haben Spanien sehr ins Herz geschlossen. Gerade haben wir eine richtig aufregende Zeit gehabt, dazu aber bald mehr. Ich hoffe euch geht es auch gut. Grüße aus Tarifa <3

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